Nürnberg Atombunker – Verborgene Relikte des Kalten Krieges

Was erwartet Sie hier? Ein spannender Blick auf die faszinierenden, aber in Nürnberg vergessenen Atombunker. Erfahren Sie, welche Rolle diese Bunker im Kalten Krieg spielten, wie es sich angefühlt hätte, dort zu überleben, und warum diese historischen Relikte auch heute noch einen Besuch wert sind.

Der Schatten des Kalten Krieges

Mitten in Nürnberg, versteckt unter der pulsierenden Innenstadt, liegen Überreste einer längst vergangenen Ära: Atombunker, die während des Kalten Krieges erbaut wurden. Diese Anlagen sollten Schutz vor der atomaren Bedrohung bieten, die damals allgegenwärtig war. Doch wie sinnvoll waren diese Bunker wirklich, und was können wir heute von ihnen lernen?

Die Geschichte der Nürnberger Atombunker

Während des Kalten Krieges waren die Westmächte und der Ostblock in einem ständigen Wettrüsten gefangen. Nürnberg, als wichtige Stadt in Westdeutschland, wurde Teil eines umfassenden Plans zum Zivilschutz. Zwei der bekanntesten Atombunker liegen unter dem Hauptbahnhof und in der Krebsgasse – und beide können heute im Rahmen von Führungen besichtigt werden.

Der Atombunker in Nürnberg in der Krebsgasse

Dieser zweigeschossige Bunker, der sich tief unter der Nürnberger Innenstadt befindet, sollte im Ernstfall bis zu 1.885 Menschen Schutz bieten. Der Zugang befindet sich unscheinbar in der Krebsgasse. Besucher erwartet eine beklemmende Atmosphäre, die die Bedrohungslage jener Zeit spürbar macht. Hier drängen sich die Fragen auf: Wie hätte man auf engem Raum mit 2.000 Menschen überlebt? Und hätte der Schutz wirklich ausgereicht? Die Antwort ist ernüchternd: Für zwei Wochen wäre der Bunker sicher gewesen – danach wären die Vorräte erschöpft gewesen.

Der Hauptbahnhof-Bunker: Technik trifft auf Geschichte

Noch beeindruckender ist der Atombunker unter dem Nürnberger Hauptbahnhof. Diese Anlage, die im Zweiten Weltkrieg als Leitstelle der Reichsbahn diente, wurde nach Kriegsende umgerüstet, um im Atomkrieg als ABC-Bunker (Atomar, Biologisch, Chemisch) zu dienen. Hier hätten im Notfall rund 2.300 Menschen Schutz gefunden, darunter auch Bahnpersonal, das den Zugverkehr steuern sollte.

Besonders spannend ist die Führung durch den Bunker: Neben der historischen Bedeutung zeigt sie anhand von Exponaten und Simulationen, wie zerstörerisch moderne Atomwaffen im Vergleich zu den ersten Bomben waren.

Was erwartet Sie bei einer Führung durch die Nürnberg Atombunker?

Führungen durch die Atombunker bieten nicht nur Einblicke in die Architektur und Technik dieser Anlagen, sondern auch in die Geschichte des Kalten Krieges und die damaligen Ängste. Hier sind einige Fakten, die Sie erwarten:

  • Standorte: Krebsgasse und Hauptbahnhof
  • Maximale Teilnehmerzahl: 20 Personen
  • Dauer: ca. 60–75 Minuten
  • Kosten: Tickets ab ca. 9€

Tipp: Die Touren sind oft schnell ausgebucht – Online-Reservierungen sind empfehlenswert!

Warum sich ein Besuch lohnen wird!

Die Bunker vermitteln eine historische Erfahrung, die schwer in Worte zu fassen ist. Sie bieten die einzigartige Möglichkeit, in eine Welt einzutauchen, die von der ständigen Bedrohung durch einen Atomkrieg geprägt war. Für jüngere Generationen, die den Kalten Krieg nicht miterlebt haben, ist ein Besuch besonders lehrreich: Die klaustrophobische Enge und die Vorstellung, zwei Wochen unter der Erde ausharren zu müssen, lassen das Grauen der damaligen Zeit spürbar werden. Es handelt sich somit um eine der gruseligen Nürnberger Sehenswürdigkeiten.

Zitat von Ralf Arnold, Vorsitzender des Fördervereins Nürnberger Felsengänge:
„Die Bunker sind ein Fenster in die Vergangenheit. Sie zeigen, wie nahe die Welt am Abgrund stand und wie fragil der Frieden war.“

Praktische Informationen: Wie Sie in Nürnberg die Atombunker erreichen

VerkehrsmittelWegbeschreibung
AutoParken in der Innenstadt ist oft schwierig. Ein Parkhaus befindet sich direkt am Bahnhof.
BahnVom Bahnsteig aus folgen Sie den Rolltreppen zur Königstorpassage – dort befindet sich der Bunkereingang.
U-BahnVerlassen Sie die U-Bahn in Richtung Einkaufspassage und folgen Sie der Beschilderung zur Straßenbahn.

Wichtiger Hinweis: Aufgrund der historischen Struktur sind die Bunker nicht barrierefrei.

Fazit: Ein faszinierendes Stück Geschichte erleben

Die Atombunker in Nürnberg sind ein beeindruckendes Zeugnis der Angst und Unsicherheit während des Kalten Krieges. Ein Besuch lohnt sich nicht nur für Geschichtsinteressierte, sondern für jeden, der verstehen möchte, wie es sich angefühlt hätte, unter der ständigen Bedrohung eines Atomkriegs zu leben. Planen Sie Ihre Führung am besten schon heute und erleben Sie die Nürnberger Geschichte hautnah!

Bild von lenzius auf Pixabay